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Interview
Wer sind wir
Interview mit Kurt Schwarzentrub,
Regiseur Theaterverein Liesberg


Steckbrief:

Name:         Kurt Schwarzentrub
Alter:        Ü 60 ig
Beruf:        das wahr einmal
Hobbies:      Theater, Natur, Lesen
Sternzeichen: Löwe (brüllt aber nie)
Stärken:      Geduld
Schwächen:    nie Zeit


Meine Favoriten:

Theaterstücke: Immer das aktuelle Stück des Theatervereins, die Aufführungen der schrägen Truppe "Karl's kühne Gassenschau"
Filme: "Forrest Gump" mit Tom Hanks, "the Game" mit Michael Douglas, " Rain Man" mit Dustin Hofmann
DerstellerInnen: Ruedi Walter und Sandra Moser (Bühne), Dustin Hofman und Marlène Jobert (Film).

Mit dem Theaterstück "Irgendwo im niergendwo" von Wolfgang Binder hat Kurt Schwarzentrub im 2011  mit dem Theaterverein Liesberg ein amüsantes und auch zum Nachdenken anregendes Stück auf die Bühne gebracht.

Im Zwei Jahresrythmus wird jeweils zu Beginn des Jahres ein Theaterstück in der Kulturhalle Seemätli aufgeführt. Ein kultureller und gesellschaftlicher Anlass. in unserem Dorf der sich grosser Beliebtheit erfreut.

Interview:

Woher stamm Ihre Leidenschaft für das Theater?

"Theaterspielen ist in uns allen tief verwurzelt. Wer hat nicht schon als Kind "Verkäuferlis" oder "Chasperli" gespielt. Diesen Spieltrieb müssen wir nur noch ausgraben und schon können wir uns in jede gewünschte Figur verwandeln. Dazu kommt noch der Nervenkitzel: es ist ein Spiel ohne doppelten Boden, der Adrenalinspiegel steigt bei den Aufführungen ganz schön hoch."

Bei wievielen Theaterstücken haben Sie schon als Regisseur gewirkt?

"Debütiert habe ich 1987 mit dem Stück "Hansjoggeli der Erbvetter" von Jeremias Gotthelf, wo ich dankbar war, noch auf die Unterstützung des bisherigen Regisseurs Achilles Brêchet zählen zu dürfen. Seither sind noch 12 weiter Stücke dazu gekommen."

Schreiben Sie auch eigene Stücke?

"Jedesmal wenn es um die Stückwahl geht habe ich das Gefühl, dass viele unspielbare Stücke geschrieben worden sind und ich das mindestens so gut hinbekommen würde. Auch hinter vielen "müden" Stücke steckt aber viel Arbeit, Phantasie und Herzblut. Wenn ich einmal genügend Zeit hätte würde ich es gerne versuchen. Real habe ich schon in verschiedenen Stücken ganze Rollen um- oder dazugeschrieben, vorallem dann wenn für jemanden "sSpielwütigen" keine passende Rolle vorhanden war"

Standen Sie selbst schon auf der Bühne?

"Ich durfte es in Liesberg in zwei Luststücken 1983 und 1985 versuchen, dann haben ich und der Verein gefunden, dass ich in der Regie eine bessere Figur abgeben würde..."

Wie kamen Sie zum Theaterverein Liesberg oder dieser zu Ihnen?

"An einem Fest habe ich mich zur späten Stunde wohl etwas weit aus dem Fenster gelehnt, am andern Tag hatte ich auf jeden Fall ausser einem Kater auch schon die erste Rolle. Obwohl ich mich in der zugeteilten Rolle als "Hilfspolizist" nicht wirklich wohfühlte, wurde ich vom Theatervirus unheilbar angesteckt."

Wer wählt jeweils das Stück aus?

"Ich organisiere jeweils bei den Theaterverlagen einige Stücke deren Inhalt oder Besetzung mir interessant zu sein scheinen. Eine kleine Stückwahlkommision macht sich dann an das detaillierte Lesen bis wir uns auf ein Stück einigen können. "Irgendwo im Niergendwo" war übrigens bei allen unbestritten die "number one"."

Wie oft wird durschnittlich geprobt? WIe hoch ist der zeitliche Aufwand?

Zuerst proben wir einmal in der Woche. In den letzten 2 Monaten vor den Aufführungen steigern wir auf 2 Proben, dazu giebt es noch zwei Sonntagtrainings. Und dann müssen alle SpielerInnen natürlich zuhause auch noch für sich die Texte lernen. Zusammen mit den Technikübungen und dem Kulissenstellen kommen etwa 40 Proben zusammen. Den Vereinen in Liesberg darf ich ein Kränzchen winden, dass immer wieder ein Weg gefunden wird, dass wir unsere Proben im Seemätli nebeneinander vorbeibringen."

Was bereit Ihnen am meisten Freude beim Theater?

"Wir arbeiten als Team, jeder einzelne ist wichtig, wird aber von allen getragen. Alle müssen sich etwas überwinden und sich öffnen und trotzdem muss jede Spielerin und jeder Spieler für sich alleine den Text lernen, seine Theateridentität suchen sein Lampenfieber überwinden. Bei Schwierigkeiten suchen wir gemeinsam nach Lösungen. Fragestellungen im letzten Theater waren zum Beispiel: wie bauen wir eine Bühne auf der Bühne für das "Nirgendwo"? (Antwort: lange nachdenken und dann eine Metallkonstruktion und dann etwa 100m2 Stoff aufhängen). Wie bringen wir Nebel ohne teure Nebelmaschine auf die Bühne? (Antwort: mit einer Friteuse: ist wahr)"

Was ärgert Sie?

Nörgelei und Besserwisserei ohne Tatbeweis:"

Wie sieht die Zukunft des Theatervereins Liesberg aus?

"Der Theaterverein besteht nicht nur aus denm jeweiligen Bühnenteam. Mindestens ebenso wichtig sind diejenigen, die hinter den Kulissen die Strippen ziehen und grossartige Arbeit leisten. Wir durften auch immer wieder auf Mithilfe von aussen zählen. Das lässt mich hoffen, dass die Theatertradition in Liesberg noch lange nich aussterben wird, auch wenn es einmal eine Pause geben sollte. Das Theater lebt von Veränderungen und ich lade alle diejenigen herzlich ein sich bei uns zu melden, die mal Theaterluft schnuppern möchten, sei es als Helfer hinter der Bühne oder als Spielerin/Spieler "Kann ich nicht" oder "trau ich mich nicht" giebt's nicht.
Kontakt: Kurt Schwarzentrub 061 761 36 96

Besten Danbk für das Interview! Esther Gasser, Redaktion Dorfspiegel Liesberg

Dem ganzen Theaterverein ein grosses Dankeschön für den Einsatz, das Können den Mut und viel Erfolg bei den kommenden Theateraufführungen.




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